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Koch, Joseph Anton

(1768 - 1838)

Koch (* 27. Juli 1768 in Obergiblen bei Elbigenalp im Lechtal, Tirol; † 12. Januar 1839 in Rom) war ein österreichischer Maler. Das 1805-1811 entstandene Bild "Der Schmadribachfall" (2. Fassung in der Neuen Pinakothek, München) gilt in der Fachwelt als Beginn der Darstellung einer Gebirgslandschaft an sich, das Thema Landschaft wird bildwürdig und nicht bloß als Bildhintergrund verwendet.

Koch bei Wikipedia >>>

Zitate:


"Es gibt verschiedene Arten von Nachahmung. Manche Künstler treibt die Not, die Dürftigkeit der eigenen Gaben. Sie glauben ihr eigenes Flämmchen an Meisterwerken zu beleben und nennen das: sich inspirieren lassen. Sie meinen, es sei mit großen Kunstwerken wie mit großen Männern, von denen man gemeinhin sagt, sie gehörten der ganzen Menschheit. Ihr zerpflückendes Mausen scheint ihnen erlaubt, weil sie nur in einen Besitz zurückzukehren glauben, der ihnen eigentlich gehörte und nur, weil sie ein wenig zu spät gekommen sind, geraubt wurde. Sie sind womöglich noch denen feind, die ihnen so ihre Ideen vorweggenommen haben."

Diese mit zierlichem Geschwätz schwängern, hochmütigen Bachstelzen, Morgenblättler, Abendblättler, Kunstblättler, diese erbärmlichen Gesellen dünken sich der poetische Geist zu sein, der bestimmt wäre, das Handwerk der Künstler zu beleben; sie loben alles, was im Kredit und Kalender der Mode steht; die Werke der Verstorbenen erheben sie, und die der Lebendigen töten sie. - Ein mißglückter Student der Theologie, Philosophie, Jurisprudenz oder Medizin, der Auswurf dieser Wissenschaften, oder auch ein Kramladendiener wird Ästhetiker oder Geschmackslehrer, um bei der kunstfaselnden, nichtskennenden Welt in Ansehen zu kommen. Er tritt mit einer gewissen impertinenten Miene auf und verschafft sich durch schwülstige, verblühte, unplastische Redensarten Kredit, indem aus solchen feinen Wendungen jeder machen kann, was er will. Dabei versteht er natürlich von dem, was er schwatzt und schreibt, außer dem von Künstlern Erschnappten, wenig oder nichts. - Sie sind den Trauer- und Klageweibern des Altertums nicht unähnlich, die bezahlt wurden, um zu heulen und zu schreien, und es kommt mir vor, als hielten diese Kunstschreiber und Kunstredner der zu Grabe gehenden Kunst eine Leichenrede. Durch das zu häufige Wiederkauen ihrer Begriffe von Ideal und Schönheit werden sie selbst dem Pöbel der Künstler verdächtig, so daß klug wie dumm sich ihres Lobes schämt und ihren Tadel verachtet.

Kollwitz, Käthe Klinger, Max