Künstler über Kunst Kunst im Blickpunkt Manifeste Traktate Anekdoten Literatur Datenbank Glossar Impressum
Startseite Künstler über Kunst G - H

Künstler über Kunst


A - B C - D E - F G - H I -J K - L M - N O - P Q - R S - T U - V W - X Y - Z

Weblog Sitemap Gästebuch

Gogh, Vincent van

(1853 - 1890)

Vincent Willem van Gogh (* 30. März 1853 in Groot-Zundert (heute: Zundert) bei Breda, Niederlande; † (Selbstmord) 29. Juli 1890 in Auvers-sur-Oise, Frankreich) gilt als einer der Begründer der modernen Malerei. Er hinterließ 864 Gemälde und über 1.000 Zeichnungen, die allesamt in den letzten zehn Jahren seines Lebens entstanden sind.

Van Gogh bei Wikipedia >>>

Zitate:


"Ich glaube, es ist besser, mit dem Messer einen mißglückten Teil wieder fortzunehmen und wieder von vorne anzufangen, als immer wieder darauf zurückzukommen."

"Ich kenn noch keine bessere Definition für das Wort Kunst als diese: Kunst - das ist der Mensch." (1879)

"Es ist doch die Erregung, die Ehrlichkeit des Naturempfindens, die uns die Hand führt, und wenn diese Erregung manchmal so stark ist, daß man arbeitet, ohne zu merken, daß man arbeitet - wenn manchmal die Pinselstriche in rascher Folge kommen und sich aneinanderfügen wie die Worte in einem Gespräch oder in einem Brief, so darf man nicht vergessen, daß es nicht immer so gewesen ist." (1888)

"Ich erlebe eine schreckliche Klarheit in den Momenten, in denen die Natur so schön ist. Ich bin mir nicht immer meiner selbst bewußt, und die Bilder kommen wie im Traum.
Ich kann nichts dafür, daß meine Bilder sich nicht verkaufen lassen. Aber es wird die Zeit kommen, da die Menschen erkennen, daß sie mehr wert sind als das Geld für die Farbe."

"Aber den Weg, den ich gehe, muß ich einhalten; wen ich nichts tue, wenn ich nicht studiere, wenn ich nicht suche, dann bin ich verloren. Dann wehe mir."

"Ich würde mich nicht wundern, wenn die Impressionisten bald allerlei gegen meine Malweise einzuwenden hätten, die eher durch die Ideen von Delacroix befruchtet ist als durch die ihren. Denn statt genau wiederzugeben, was mir die Augen zeigen, bediene ich mich der Farbe eigenmächtiger, um mich stark auszudrücken."

"Ich beneide die Japaner um die ungemeine, saubere Klarheit, die alle ihre Arbeiten haben. Nie ist das langweilig, und nie scheint es zu sehr in Eile gemacht. Das ist so einfach wie Atmen, und sie machen eine Figur mit ein paar sicheren Strichen mit derartiger leichtigkeit, als wäre das genauso einfach, wie seine Weste zuzuknöpfen."

"Jetzt, da ich das Meer hier gesehen habe, fühle ich ganz, wie wichtig es ist, im Süden zu bleiben und zu spüren, daß man die Farbe bis zum Alleraüßersten treiben muß - es ist nicht mehr weit bis Afrika."

"Wenn man gesund ist, muß man von einem Stück Brot leben und dabei den ganzen Tag arbeiten können und dazu noch die Kraft haben, zu rauchen und ein Gläschen zu trinken; das braucht der Mensch unter allen Umständen. Und dabei doch die Sterne fühlen und das Unendliche dort oben. Dann ist das Leben trotz alledem beinahe märchenhaft. Ach, wer hier nicht an die Sone glaubt, der ist gottlos."

"Aber der Maler der Zukunft ist ein Kolorist, wie es noch keinen gegeben hat. Manet hat ihn vorbereitet, aber du weißt ganz gut, daß die Impressionisten schon stärker mit Farbe gearbeitet haben als Manet. Dieser Maler der Zukunft - ich kann mir nicht vorstellen, daß er sich in kleinen Kneipen herumtreibt, mehrere falsche Zähne im Mund hat und in Zuavenbordelle geht wie ich."

"Ich kann im Leben und auch in der Malerei sehr gut ohne den lieben Gott auskommen, aber ich, ein leidender Mensch, kann nicht auskommen ohne etwas, das größer ist als ich, das mein ganzes Leben ist - die Schaffenskraft...Ich möchte Männer und Frauen mit dem gewissen Ewigen malen, wofür früher der Heiligenschein als Symbol war und das wir durch das Leuchten, durch das bebende Schwingen unserer Farben auszudrücken versuchen...Die Liebe eines Paares auszudrücken durch die Vermählung von zwei Komplementärfarben, durch ihre Mischung und ihre Kontraste, durch das geheimnisvolle Vibrieren einander angenäherter Töne. Das Geistige einer Stirn auszudrücken durch das Leuchten eines hellen Tones auf einem dunklen Untergrund. Die Hoffnung durch einen Stern auszudrücken. Die Leidenschaft eines Menschen durch einen leuchtenden Sonenuntergang."

"Je häßlicher, älter, boshafter, kränker, ärmer ich werde, um so mehr suche ich die Scharte dadurch auszuwtzen, daß ich meine Farben leuchtend, wohl ausgewogen, strahlend mache."

"Es ist nur allzu wahr, daß eine Menge Maler geisteskrank werden - es ist ein Leben, das einen, milde ausgedrückt, sehr weltfremd macht. Wenn ich mich wieder Hals über Kopf in die Arbeit stürze, so ist das gut, aber halb verdreht werde ich immer bleiben."

"Es sind endlos weite Kornfelder unter trüben Himmeln, und ich habe mich nicht gescheut, Traurigkeit und äußerste Einsamkeit auszudrücken...Ich glaube fast, diese Bilder werden Euch sagen, was ich in Worten nicht sagen kann, nämlich was ich Gesundes und Kraftgebendes im Landleben erblicke."

"Ich will dir gleich von vornherein sagen, daß alle Welt finden wird, ich arbeite zu schnell. Glaube nichts davon. Es ist doch die Erregung, die Ehrlichkeit des Naturempfindens, die uns die Hand führt. Und wenn diese Erregung manchmal so stark ist, daß man arbeitet, ohne es zu merken - wenn manchmal die Pinselstriche in rascher Folge kommen und sich aneinanderfügen wie Worte in einem Gespräch oder Brief-, so darf man nicht vergessen, daß es nicht immer so gewesen ist und daß auch in Zukunft viele niederdrückende Tage ohne jede Inspiration kommen werden."

"Und meine eigene Arbeit, nun, ich setze mein Leben dabei aufs Spiel, und mein Verstand ist zur Hälfte dabei draufgegangen..."

"Warum hat der größte Kolorist von allen, Eugène Delacroix, es für unerläßlich gehalten, in den Süden und gar bis nach Afrika zu gehen? Offenbar, weil man da - und nicht nur in Afrika, sondern schon von Arles ab - die schönsten Gegensätze von Rot und Grün, von Blau und Orange, von Schwefelgelb und Lila in der Natur selber findet."

"Ich möchte gern Bildnisse malen, die in hundert Jahren als Offenbarung erscheinen. Ich möchte das nicht durch fotografische Treue erreichen, sondern durch meine leidenschaftliche Betrachtungsweise, durch Verwertung unserer Kenntnisse und unseres heutigen Farbgeschmacks als Mittel des Ausdrucks und der Übersteigerung des Charakters."

"Ich erlebe eine schreckliche Klarheit in den Momenten, in denen die Natur so schön ist. Ich bin mir nicht mehr meiner selbst bewußt, und die Bilder kommen wie im Traum."

"Überall ist das Himmelsgewölbe von einem wunderbaren Blau, die Sonne strahlt ein schwaches Schwefelgelb aus, und das ist wohltuend und reizvoll wie das Nebeneinander von Himmelsblau und Gelb in den Bildern von Johannes Vermeer. So schön kann ich nicht malen, doch ich versenke mich so tief hinein, daß ich mich gehenlasse, ohne an irgendwelche Regeln zu denken."

"Ich kann nichts dafür, dass meine Bilder sich nicht verkaufen lassen. Aber es wird die Zeit kommen, da die Menschen erkennen, daß sie mehr wert sind als das Geld für die Farbe."

"Wenn ich allein bin, ach, es ist einmal so, dann habe ich weniger das Bedürfnis nach Gesellschaft als nach zügelloser Arbeit, und deshalb bestelle ich immer wieder drauflos Leinwand und Farben. Nur dann fühle ich das Leben, wenn ich wie toll arbeite. Und in Gesellschaft würde ich dieses Bedürfnis etwas weniger empfinden, oder ich würde vielleicht kompliziertere Sachen machen. Aber auf mich allein gestellt, verlasse ich mich auf den Arbeitsrausch, der mich zuzeiten überkommt, und dann lasse ich mich gehen bis ins Grenzenlose."

"Ich will Dir gleich von vornherein sagen, daß alle Welt finden wird, ich arbeite zu schnell. Glaube nichts davon. Es ist doch die Erregung, die Ehrlichkeit des Naturempfindens, die uns die Hand führt, und wenn die Erregung manchmal so stark ist, daß man arbeitet, ohne zu merken, daß man arbeitet - wenn manchmal die Pinselstriche in rascher Folge kommen und sich aneinanderfügen wie die Worte in einem Gespräch oder in einem Brief, so darf man nicht vergessen, daß es nicht immer so gewesen ist und daß auch in Zukunft viele niederdrückende Tage ohne jede Inspiration kommen werden."

"Ich möchte dahin kommen, daß ich eigenwilliger, übertriebener zeichne."

"Pissarro hat ganz recht: man müßte die Effekte, welche die Farben durch ihren Einklang oder ihren Mißklang hervorbringen, kühn übertreiben. Es ist dasselbe wie mit der Zeichnung - richtige Zeichnung, richtige Farbe ist vielleicht nicht das Wesentliche, was man erstreben muß, denn wenn es möglich wäre, das Abbild der Wirklichkeit mit Farbe und alledem im Spiegel festzuhalten, so wäre das noch keineswegs ein Bild, sondern nicht mehr als eine Photographie."

"Gerade dies Gefühl der Stumpfheit verschwindet bei mir, ich habe nicht mehr so das Bedürfnis nach Zerstreuung, die Leidenschaften zerren nicht mehr so an mir herum, und ich kann mit mehr Ruhe arbeiten; ich könnte allein sein, ohne mich zu langweilen. Nun ich es hinter mir habe, bin ich meinem Gefühl nach wieder ein bißchen älter dadurch geworden, aber nicht trauriger."

"Auf welche Art wird man mittelmäßig? Dadurch, daß man heute das und morgen jenes so dreht und wendet, wie die Welt es haben will, daß man der Welt nur ja nicht widerspricht und nur der allgemeinen Meinung beipflichtet."

"Und wenn ich mein bißchen Zeug ansehe - es ist zu armselig, zu unzugänglich, zu abgenutzt. Wir haben hier jetzt trostlose Regentage, und wenn ich in das Bodenkämmerchen komme, wo ich mich installiert habe, so ist alles von einer merkwürdigen Trübseligkeit; durch einen einzigen Glasziegel fällt Licht auf einen leeren Malkasten, auf ein Bündel Pinsel, deren Haar kaum mehr was taugt, kurz, es ist so wunderbar trübselig, daß es glücklicherweise auch eine komische Seite hat, und wenn man nicht darüber weinen will, kann man auch seinen Spaß dran haben."

"Was immer dringend nötig ist, das ist das Zeichnen, und ob man das nun gleich mit dem Pinsel macht oder mit etwas anderem, etwa mit der Feder - man zeichnet nie genug. Ich suche jetzt das Wesentliche zu übertreiben, das Nebensächliche absichtlich im Unbestimmten zu lassen."

"So schön kann ich zwar nicht malen, aber ich versenke mich so tief hinein, daß ich mich gehenlasse, ohne an irgendwelche Regeln zu denken. Und deshalb verliere ich gewiß gar nichts, wenn ich mich nicht vom Fleck rühre und mich damit begnüge, die Dinge abzuwarten, wie eine Spinne im Netz auf die Fliegen lauert. Ich kann nichts erzwingen, und nun ich eingerichtet bin, kann ich alle schönen Tage und alle Gelegenheiten nutzen, um ab und zu ein gutes Bild einzufangen."

"Ich bin also ständig zwischen zwei Gedankenbereichen, erstens: die materiellen Sorgen, das ewige Hin und Her bloß um des bißchen Lebens willen, und dann: das Studium der Farbe. Mir ist immer, als müßte ich da irgend etwas entdecken."

"Glücklicherweise liegt mir nichts mehr an einem Sieg, und im Malen suche ich weiter nichts als ein Mittel, mit dem Leben fertig zu werden."

"Ob man nun ausstellt oder nicht, man muß produktiv sein, dann hat man das Recht, seine Pfeife in Frieden zu rauchen."

"Auf die Dauer sind es nur die Erfahrungen und die Kleinarbeit eines jeden Tages, die den Künstler reifen lassen und ihn befähigen, vollkommenere und wahrhaftigere Werke zu schaffen. Langsame, anhaltende Arbeit ist der einzige Weg, und aller ehrgeiziger Eifer, es nur ja recht gut zu machen, ist verkehrt."

"Ich finde, das Leben ist so kurz und geht so schnell vorbei; und wenn man Maler ist, muß man eben malen."

"Mancher Mensch hat ein großes Feuer in seiner Seele."

"Bewahre deine Liebe zur Natur, denn das ist der richtige Weg zu immer besserem Kunstverständnis."

"Kunst ist Mensch plus Natur."

"Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr fühle ich, daß es nichts gibt, was wahrhaft künstlerischer wäre, als die Menschheit zu lieben."

Hoelzel, Adolf Gauguin, Paul